Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft & im Gartenbau

AGG Landtechnik
2023-10-18 12:23:00 / Bodenbearbeitung / Kommentare 0

Ein maßgeblicher Teil der Landwirtschaft und des Erfolgs Ihrer Ernte liegt in der geeigneten Vorbereitung Ihres Bodens. Die landwirtschaftliche Bodenbearbeitung der Ackerböden auf die Aussaat soll den angebauten Pflanzen so optimale Wachstumsbedingungen bieten. Gerade in der ökologischen Landwirtschaft für einen nachhaltigen Anbau gewinnt die Bodenbearbeitung wieder an Bedeutung. Wird sie mit den richtigen Maschinen und passenden Verfahren angewandt, kann der Ertrag Ihrer Ernte deutlich gesteigert werden – eine falsche Bodenbearbeitung kann jedoch auch zu Folgeschäden wie Erosion oder Verdichtung führen. In diesem Ratgeber erfahren Sie daher, welche Möglichkeiten Ihnen die Bodenbearbeitung bietet und was Sie beachten müssen. 

Bodenbearbeitung – der Grundstein für eine erfolgreiche Ernte

Die mechanische Bearbeitung von Ackerböden oder den Böden im Gartenbau verbessert die Wachstumsbedingungen der Pflanzen und die Fruchtbarkeit des Bodens. Ein gesteigerter Ertrag und eine erfolgreiche Ernte sind die Folge. Zum Einsatz kommen heute hochspezialisierte, leistungsstarke Maschinen, Geräte und Transportfahrzeuge, die genau auf die Bedürfnisse Ihres Anbaugebiets ausgelegt werden können. Um die Vorteile des Bodens zu steigern und zu nutzen, dabei jedoch die negativen Folgen einer intensiven Bearbeitung zu verhindern, ist der schonende und standortgerechte Einsatz unabdingbar. Daher können verschiedene Verfahren zur Anwendung kommen.

Verfahren der Bodenbearbeitung

Die landwirtschaftliche Bodenbearbeitung lässt sich grundlegend in die primäre Bodenbearbeitung und die Sekundärbodenbearbeitung unterteilen. Bei der Primärbodenbearbeitung, die die Grundbodenbearbeitung umfasst, wird der Boden tiefergehend gewendet, gelockert und durchmischt. Pflanzenreste und Unkraut sowie Düngemittel werden in den Boden eingearbeitet und gleichmäßig verteilt. Die Sekundärbodenbearbeitung umfasst die Nachbearbeitung der Oberfläche und dient der Vorbereitung des Saatbetts und der Aussaat. Jeder Bearbeitungsschritt stellt dabei einen wichtigen Schritt für einen erfolgreichen Pflanzenanbau dar. Sich ständig verändernde Klima- und Witterungsverhältnisse, individuelle Ansprüche der Pflanzenkulturen und stetiger technischer Fortschritt entwickeln die Bodenbearbeitungsverfahren laufend weiter. Grundlegend ist daher immer: Eine sorgfältige, standortangepasste und zeitlich optimal abgestimmte Bodenbearbeitung ist Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Pflanzenanbau.

Grundbodenbearbeitung mit dem Pflug

Die Grundbodenbearbeitung erfolgt meist mit dem Pflug. Hierbei wird der Boden in den oberen 30 Zentimetern – der sogenannten Ackerkrume – aufgerissen, gewendet und gelockert. So entsteht eine gut durchlüftete und aufgelockerte Ackeroberfläche, in die gleichzeitig Pflanzenreste und Dünger eingearbeitet und gleichmäßig verteilt werden können. Es entsteht eine gute Ausgangsbasis für die Aussaat und den Anbau der Ackerfrüchte. Bei falscher Anwendung oder erschwerten Bedingungen kann sich die Bearbeitung mit dem Pflug jedoch auch negativ auswirken. Folgen wie Bodenverdichtung, Abnahme der Bodenfruchtbarkeit oder eine erhöhte Erosionsgefahr können eintreten. 

Als bodenschonende Alternative zum Pflug kommen daher vermehrt auch konservierende Bodenbearbeitungsverfahren mit Geräten wie dem Grubber oder der Scheibenegge zum Einsatz, die den Boden weitgehend in seinem natürlichen Aufbau belassen und auf die intensive Wendung des Bodens verzichten. Der Boden ist im Ergebnis stabil, tragfähig und weniger anfällig für Erosion oder Verschlämmung. 

Bodenbearbeitung – Vorteile der Stoppelbearbeitung

Die Stoppelbearbeitung kommt nach der Ernte zum Einsatz. Hier wird der Stoppelacker aufgelockert, Reste untergemischt und der Boden gewendet, um den Auflauf von Ausfallgetreide und Unkrautsamen zu fördern. Damit Ihre Bodenbearbeitung des Stoppelackers optimal verläuft, sollten Sie stets scharfe Häckselmesser verwenden, um kurzes Häckselgut zu erzeugen. Eine flache Bodenbearbeitung direkt nach der Ernte sorgt dafür, dass Stroh- und Unkrautsamen gleichmäßig verteilt und der Austrieb von Ausfallgetreide angeregt werden. Die Untermischung von Samen und Ernterückständen in den Boden fördert strohabbauende Mikroorganismen und so die Nährstoffreiche des Bodens. Dabei sollten Sie Folgendes beachten:

  • Je trockener der Boden, desto tiefer sollte bearbeitet werden, um ausreichend Feuchtigkeitsverteilung zu gewährleisten.
  • Je feuchter der Boden, desto flacher sollte bearbeitet werden, um Strukturschäden zu vermeiden.

Bodenbearbeitung zur Saatbettbereitung 

Die Saatbettbereitung ist ein Teil der abschließenden Vorbereitungen zur Aussaat. Daher erfolgt diese meist nach der Bodenbearbeitung. Die Bearbeitungstiefe des Bodens zur Aussaat ist stets abhängig von den Ansprüchen der jeweiligen Kultur- und Pflanzenart. Während kleine Samen mit einer geringen Keimenergie vorwiegend eine flache, feinkrümelige Saatbettbereitung verlangen, muss die Saatbettbereitung für die meisten Getreide- und Maisarten, die eine höhere Größe und Keimenergie besitzen, tiefer erfolgen.

Bodenbearbeitung mit Direktsaat

Bei der Direktsaat wird auf eine gesonderte Bearbeitung und die Lockerung des Bodens verzichtet. Die Bodenbearbeitung erfolgt bei diesem Verfahren nur zur Ablage des Saatguts. Bis auf das Öffnen der Saatschlitze zur Aussaat wird der Boden nicht bearbeitet. Das Direktsaatverfahren bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Die Vorteile liegen besonders in den folgenden Punkten:

  • verbesserter Wasserhaushalt und verminderte Erosionsanfälligkeit,
  • gute Befahrbarkeit,
  • höhere Stabilität des Bodens,
  • geringerer Arbeitsaufwand,
  • hohe Flächenleistung,
  • und geringe laufende Kosten.

Gleichzeitig kommt es jedoch auch zu Nachteilen, wie dem oberflächlichen Abtrocknen der Flächen, der höheren Anforderungen an den Pflanzenbau und dem notwendigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Die Direktsaat kommt aufgrund des speziellen Verfahrens nur bei bestimmten Fruchtarten wie Winterweizen und Winterraps zum Einsatz.

Besonderheiten bei der ökologischen Bodenbearbeitung

Je weniger intensiv ein Boden bearbeitet wird, desto besser ist dies für die ökologische, nachhaltige Landwirtschaft. Eine reduzierte Bodenbearbeitung 

  • schützt vor Erosion und Verschlämmung, 
  • erhöht die Tragfähigkeit des Bodens, 
  • fördert die Biodiversität im Boden 
  • und trägt dadurch zur Nachhaltigkeit und einer klimaschützenden Landwirtschaft bei.

Die Verfahren der reduzierten Bodenbearbeitung zeichnen sich alle dadurch aus, dass bis zur Aussaat keine oder eine nur sehr geringfügige Bearbeitung vorgenommen wird. Das am weitesten verbreitete Verfahren ist dabei die Mulchsaat, doch auch die Direktsaat zählt zu den reduzierten Bodenbearbeitungsverfahren. Daher werden im ökologischen Landbau auch spezielle Bodenbearbeitungsgeräte benötigt.

Die richtige Landtechnik zu Bodenbearbeitung finden

Ob zur ökologischen oder konventionellen Bodenbearbeitung – das richtige Bodenbearbeitungsgerät ist maßgeblich entscheidend für den Erfolg der Verfahren und der Ernte. Wir bei AGG Landtechnik statten Sie mit hochwertigen, professionellen Landmaschinen speziell für Ihr Einsatzgebiet und die jeweiligen Anforderungen aus. Stöbern Sie durch unser großes Sortiment an Landtechnik von SICMA und SPEDO für die Landwirtschaft, den Obst- und Weinbau, die Kommunaltechnik und den Kartoffelanbau. 

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