Die Bodenbearbeitung ist ein wichtiger Teilbereich des Weinbaus und ein maßgeblicher Einflussfaktor auf den Erfolg des Winzers. Die passende Bodenpflege bestimmt den Ertrag, die Traubengesundheit und damit die Weinqualität mit. Mit einer umfassenden und optimal ausgerichteten Bodenbearbeitung werden die Reben bedarfsgerecht mit Nährstoffen und Wasser versorgt, sodass eine bestmögliche Qualität unterstützt werden kann. Wie eine ganzheitliche Bodenbearbeitung im Weinbau aussieht und welche Geräte Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was versteht man unter Bodenbearbeitung im Weinbau?
Wie auch in anderen landwirtschaftlichen Teilbereichen ist der Boden im Weinberg der Speicher für die Versorgung der Reben mit Wasser und Nährstoffen. Die Bodenbearbeitung im Weinbau sorgt dafür, dass die Rebstöcke möglichst optimale Bedingungen erfahren und so qualitativ hochwertige Trauben ausbilden können.
Im Prozess der Bodenbearbeitung werden verdichtete und ausgeschwemmte Bodenschichten aufgebrochen und aufgelockert. So können Hohlräume im Boden geschaffen werden, die für eine gute Durchlüftung und eine bessere Wasserführung sorgen. Während auf einer verdichteten und geschlossenen Bodendecke Nährstoffe, Bakterien und Mikrolebewesen mit dem Wasser einfach weggespült und die Erosion begünstigt wird, können diese in einen bearbeiteten, aufgelockerten Boden eindringen und den Nährstoffkreislauf im Boden begünstigen.
Neben der erhöhten Wasseraufnahmefähigkeit erhöhen die ökologisch notwendigen Bodenbakterien und Mikrolebewesen die nährstoffreiche Humusbildung im Boden. Gleichzeitig werden unerwünschte Kräuter mit der Bodenbearbeitung im Weinbau zerkleinert. Diese und zusätzliche organische oder mineralische Dünger werden in die Bodenmasse eingearbeitet. Auf natürliche und schonende Weise unterstützt die Bodenbearbeitung somit das Ökosystem im Weinbau und sorgt für eine optimale Versorgung der Rebstöcke. Dazu erfordert eine gute Bodenpflege umfassende Kenntnisse über Geräte, Arbeitsverfahren sowie klimatische und bodenkundliche Gegebenheiten.
Welche Herausforderungen muss die Bodenbearbeitung im Weinbau erfüllen?
Jeder Standort verfügt über eigene Gegebenheiten in Klima und Bodenbeschaffenheit. Daher kann bei der Bodenbearbeitung im Weinbau nie von einer Arbeitsweise auf die eines anderen Anbaugebiets geschlossen werden. Was für den einen Standort passend ist, kann sich in einem anderen Weinberg negativ auswirken – was sich in einem Jahr bewährt hat, kann im nächsten Jahr zu intensiv oder extensiv sein.
Die Bodenpflege muss daher stets neu an die klimatischen und bodenkundlichen Gegebenheiten angepasst sein. Im Weinbau erfordert die Bodenbearbeitung somit ein großes Maß an Flexibilität. Dabei herrschen im Weinbau ohnehin schon erschwerte Bedingungen:
- langjährige Monokultur
- Hang- und Steillagen mit extremer Sonneneinstrahlung und hoher Erosion
- meist geringe Humusgehalte
- Reihenkultur mit erhöhter Bodenverdichtung & häufigem Befahren
Um die negativen Auswirkungen einzudämmen und möglichst positiv umzuwandeln, werden vielfältige Bodenpflegesysteme angewandt. Dabei wird vor allem zwischen Bodenbegrünung, Bodenoffenhaltung und Bodenabdeckung unterschieden. Die Bodenbegrünung kann in Dauer- und Teilzeitbegrünung unterteilt werden. Bei der Bodenoffenhaltung wird mit Bodenbearbeitungsgeräten der Boden aufgelockert, während in der Bodenabdeckung Abdeckmaterial wie Stroh oder Holzhäcksel an besonders erosionsgefährdeten Standorten aufgetragen wird. Die richtige Bodenpflege muss dabei stets an die jeweiligen Standortbedingungen angepasst sein. Wichtige Faktoren sind unter anderem:
- Bodenart und -beschaffenheit
- Wasserspeicherkapazität
- Niederschläge
- Temperaturbedingungen & Sonneneinstrahlung
- Neigung der Hang- oder Steillage des Weinbergs
- Erosionsanfälligkeit
- Befahrbarkeit des Weinbergs
Auch der zunehmende Klimawandel mit einhergehenden extremen Wetterverhältnissen und klimatischen Veränderungen erzwingt eine flexible, nachhaltige Bodenpflege. Eine gute Anpassbarkeit ist in der Bodenbearbeitung im Weinbau essenziell.
Nachhaltigkeit – auch bei der Bodenbearbeitung im Weinbau ein großes Thema
Die auf Lage, Standort, Zeitpunkt und Klima ausgerichtete Bodenpflege ist im Weinbau einer der entscheidenden Qualitätsfaktoren. Besonders im ökologischen Weinbau, der immer mehr Bedeutung erfährt, ist die Bodenbearbeitung ein wesentlicher Einflussfaktor für den Erfolg. Sie verlangt neben einem enormen Gespür für den Weinberg und die Bedürfnisse der Reben auch professionelle Kenntnisse über den Boden sowie die biologischen Ansprüche einer Rebe. Entsprechend der Wachstums- und Reifephasen der Rebstöcke fallen somit jahreszeitliche Pflegemaßnahmen an. Die im Winter notwendige Begrünung der Reihen sollte im Frühjahr gemulcht und eingearbeitet werden, um die Nährstoffversorgung und den Wasserhaushalt der Reben für den trockenen Sommer zu garantieren und den Einsatz von intensiver Düngung in einem nachhaltig, ökologischen Anbau möglichst gering zu halten.
Ziele einer nachhaltigen Bodenbearbeitung im Weinbau
Der moderne, nachhaltige Weinberg ist zu Hochleistungen angetrieben. Ohne eine angepasste Bodenpflege sind die ökologischen Voraussetzungen kaum im Gleichgewicht zu halten. Die Ziele einer nachhaltigen Bodenbearbeitung im Weinbau umfassen dabei unter anderem:
- die Verbesserung des Nährstoff- & Wasserspeichervermögens des Bodens,
- die Verhinderung der Bodenerosion,
- den Schutz des Bodens vor extremer Sonneneinstrahlung und Austrocknung,
- die angepasste Pflege an den jahreszeitlichen Bedarf der Rebe,
- eine gute Befahr- und Begehbarkeit zwischen den Rebstock-Reihen,
- die Förderung der Artenvielfalt zur Verminderung der Effekte einer Monokultur,
- die Schaffung optimaler Bedingungen für Bodenorganismen und
- die Stabilisierung des Ökosystems.
Naturbewusste und qualitätsgetriebene Winzer haben sich in der Bearbeitung ihres Weinbergs schon längst den nachhaltigen Zielen verschrieben. Eine Bodenbearbeitung, die genau an die Ansprüche des Standorts angepasst und darauf ausgelegt ist, auf natürliche Weise den Ertrag zu steigern, erfordert Engagement, Kompetenz und Arbeitskraft. Unterstützung erfahren Winzer dabei von hochwertigen Bodenbearbeitungsgeräten, die genau auf die entsprechenden Bedingungen ausgelegt sind.
Die richtigen Geräte zur Bodenbearbeitung im Weinbau bei AGG Landtechnik
Der Reihenanbau mit schmalen Gassen und die oft steilen Hänge der Anbaugebiete stellen besondere Herausforderungen an die Bodenbearbeitungsgeräte und die Weinbautechnik. Eine geringere Arbeitsbreite, die Herausforderungen der Zwischenstock-Bearbeitung und die Schonung der Weinreben stehen hier im Vordergrund. Gleichzeitig müssen die Landmaschinen leistungsstark und zuverlässig arbeiten und mit dem Zuggerät optimal kompatibel sein. Bei AGG Landtechnik finden Sie genau dazu die passenden Landmaschinen des hochwertigen Herstellers SICMA. Unsere Bodenfräsen für den Weinbau, Stockräumer und die speziellen Mulcher für den Obstbau und Weinbau sind genau auf die Herausforderung in Reihenkulturen ausgelegt. Finden Sie im Sortiment jetzt Ihre Geräte zur Bodenbearbeitung im Weinbau!