Aus Leidenschaft zur Landtechnik – wie AURORA und SICMA Erfolgsgeschichte schrieben
Die Wurzeln einer Erfolgsgeschichte
Die Geschichte unseres Unternehmens ist geprägt von technischem Pioniergeist, handwerklicher Präzision und einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der Landwirtschaft.
Ein Zusammenspiel aus menschlichen, kulturellen und geografischen Einflüssen legte den Grundstein für eine Entwicklung, die unsere heutige Stärke formte – eine Geschichte, die von Generation zu Generation weitergetragen wird.
Ein AURORA-AC-30 mit Raupe und Reifen für die Beförderung auf der Straße
Miglianico, Italien, 1942
Erfahrung als Fundament des Fortschritts
Jede Etappe unseres Weges zeigt, wie aus Erfahrung, Ausdauer und Innovation nachhaltiger Fortschritt entsteht.
Was als handwerkliche Werkstatt begann, entwickelte sich zu einem modernen Unternehmen, das Qualität, Funktionalität und Zuverlässigkeit in jeder Maschine vereint.
Unsere Produkte sind das Ergebnis technischer Präzision, konsequenter Verbesserung und eines klaren Anspruchs: Maschinen zu schaffen, die unter realen Bedingungen bestehen – robust, effizient und langlebig.
Werte, die verbinden und verpflichten
Geschichte verstehen wir nicht als Rückblick, sondern als Fundament.
Sie erinnert uns an die Menschen, deren Wissen, Können und Einsatzbereitschaft den Grundstein für unseren Erfolg gelegt haben.
Ihre Werte – Sorgfalt, Verantwortungsbewusstsein und Innovationskraft – leiten uns bis heute in jedem Arbeitsschritt.
Ein Pionier mit Weitblick – Igino Aurora
Die Entwicklung der AURORA Traktoren ist untrennbar verbunden mit der Geschichte der Familie Aurora und insbesondere mit ihrem Gründer Igino Aurora.
Mit handwerklichem Geschick, technischem Weitblick und außergewöhnlicher Entschlossenheit schuf Igino Werkzeuge und Fahrzeuge, die für ihre Zeit wegweisend waren.
Seine Leidenschaft für Technik und Präzision prägt noch heute unser Denken und Handeln.
Diese Geschichte ist mehr als eine Erzählung – sie ist ein lebendiges Zeugnis von Ingenieurskunst, Qualität und Verantwortung.
Sie verpflichtet uns, Bewährtes zu bewahren, Neues zu gestalten und das Vertrauen unserer Kunden Tag für Tag zu bestätigen.
Igino Aurora, Gründer
Frühe Jahre und erste Erkenntnisse
Igino Aurora wurde am 6. Januar 1906 in Miglianico, einem kleinen Ort in der Provinz Chieti, als zweites von sechs Kindern einer Bauernfamilie geboren. Die Familie bewirtschaftete ein beachtliches Stück Land, und sein Vater Lorenzo arbeitete unermüdlich, um seinen Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Doch Igino zeigte früh wenig Interesse an der Schule – seine Neugier galt den Dingen, die man mit den Händen erschaffen konnte.
Der Beginn einer Leidenschaft für Mechanik
Als er etwa zehn Jahre alt war, nahm Lorenzo ihn mit auf die Felder, um gemeinsam mit den Landarbeitern unter der heißen Sonne die mühsame Handarbeit zu erleben. Er hoffte, sein Sohn würde dadurch den Wert von Bildung erkennen. Doch bei Igino weckte diese Erfahrung etwas anderes: das Bewusstsein, wie beschwerlich die landwirtschaftliche Arbeit war – und die Vision, sie durch bessere Werkzeuge zu erleichtern.
Von da an begann er, die damals gebräuchlichen Geräte zu analysieren und über Verbesserungen nachzudenken. Diese frühe Leidenschaft für Mechanik wurde zum Grundstein seines Lebenswerks. Fasziniert von den Dreschmaschinen seiner Zeit, studierte er deren Aufbau und beteiligte sich bald aktiv an Reparaturen – ein wichtiger Schritt, der sein technisches Verständnis schärfte und seine Begeisterung für den Maschinenbau festigte.
Die ersten Schritte als Handwerker und Unternehmer
Im Jahr 1934 heiratete Igino Antonietta De Lutiis und eröffnete eine Schmiede in der Via Roma in Miglianico, direkt unter seiner Wohnung. Dort legte er den Grundstein für seine spätere Karriere, die die landwirtschaftliche Mechanisierung Italiens nachhaltig prägen sollte.
In seiner Werkstatt spezialisierte er sich auf die Herstellung und Reparatur landwirtschaftlicher Werkzeuge, insbesondere Hacken und Geräte zur Bodenbearbeitung. Zwischen 1935 und 1950 wurde er Vater von fünf Kindern – Etrusiana, Lorenzo, Enrico, Mario und Franco. Trotz familiärer Verantwortung verlor Igino nie seinen Traum aus den Augen: die Produktivität der Landwirtschaft durch Technik zu steigern.
Vorführung der Funktionsweise der Aurora-Bewässerungspumpe und des Motors vor dem Wohnhaus von Igino Aurora in der Via Roma, Miglianico, Italien, um 1948
Technisches Wissen und neue Horizonte
Getrieben von dieser Vision begann er, eigene motorbetriebene Geräte zu entwickeln. Um sein Wissen zu erweitern, reiste er kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland, um dort moderne technische Verfahren kennenzulernen. Nach rund einem Jahr kehrte er in seine Heimat zurück und setzte das Gelernte in seiner Schmiede um.
Der Weg zur Innovation
Hier entstand sein erstes großes Projekt: eine motorisierte Bewässerungspumpe, die er gemeinsam mit dem örtlichen Ingenieur Oreste Sarra entwickelte und eigenhändig baute. Damit legte Igino Aurora den Grundstein für eine Entwicklung, die weit über Miglianico hinaus Bedeutung erlangen sollte – den Beginn einer Geschichte, in der Leidenschaft, Präzision und Innovation die treibenden Kräfte blieben.
Vom Werkstatttraum zur Motorinnovation
Nach zahlreichen Versuchen und der Entwicklung mehrerer Prototypen entstanden in Igino Auroras Werkstatt die ersten funktionsfähigen Motoren: ein 4-Takt-Monozylinder-Benzinmotor mit einer Leistung von 3 bis 5 PS, speziell konzipiert für den Einsatz in Bewässerungspumpen, um die Feldarbeit effizienter zu gestalten.
Alle Komponenten – von der Pumpe über den Rahmen bis hin zum Motor – fertigte Igino in mühevoller Handarbeit in seiner kleinen Schmiede, die er im eigenen Haus eingerichtet hatte. Mit Modellen und Formen bearbeitete er Gusseisen, bis die Bauteile die gewünschte Form und Präzision erreichten. Oft ließ er sich dabei von bestehenden Maschinen inspirieren, die für kleine Landwirte jedoch unerschwinglich waren.
Rohstoffe aus der Not – Erfindung aus Leidenschaft
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war die Beschaffung von Materialien und finanziellen Mitteln äußerst schwierig. Um seine Arbeit fortzusetzen, begann Igino, altes Eisen und Kriegsschrott zu sammeln – ausgediente Panzer, Fahrzeuge und Maschinen –, die er zerlegte und in seiner Werkstatt wiederverwendete.
Aus diesen Ressourcen entstand bald ein neuer Meilenstein: ein horizontaler 2-Takt-Dieselmotor, der in den Bewässerungspumpen zum Einsatz kam und den Grundstein für die weitere Entwicklung legte.
Der erste AURORA Einachsschlepper
Der erste AURORA Einachsschlepper
Der nächste logische Schritt für Igino war die Integration seines Motors in eine motorisierte Hacke. In den Jahren 1954/1955 begannen seine älteren Söhne, ihn in der Werkstatt tatkräftig zu unterstützen.
Igino war ein strenger, aber gerechter Lehrmeister. Seine Disziplin und Entschlossenheit wurden durch die warmherzige Art seiner Frau Antonietta ausgeglichen, die das Gleichgewicht zwischen Strenge und Fürsorge in der Familie wahrte. In dieser Zeit entstanden Motorhacken, Bodenfräsen, Bagger und weitere Geräte, die vollständig in der Werkstatt unter dem Wohnhaus der Familie gefertigt wurden.
Enrico Aurora während der Reparatur eines der ersten Kettentraktoren mit AURORA-Motor 14 PS
Der Traum vom Raupentraktor
Als die herkömmlichen Motorhacken auf steilem Gelände unpraktisch wurden, begann Igino, von der Konstruktion eines Raupentraktors zu träumen. Sein Sohn Enrico unterstützte ihn bei der Umsetzung – gemeinsam entwickelten sie den ersten Aurora-Raupentraktor, ausgestattet mit einem 14-PS-AURORA-Motor.
Nach mehreren Prototypen und Verbesserungen begann schließlich die Produktion der ersten Traktoren der Marke AURORA. Bald folgten Modelle mit 18 PS, und das Sortiment wuchs rasch.
Wachstum und technische Weiterentwicklung
Es folgten leistungsstärkere Traktoren mit 20 bis 40 PS, darunter die Modelle AD14, AC20, AC25, AC30, AC32 und AC40. Die anfänglich verwendeten Einzylindermotoren wurden später durch Mehrzylindermotoren von Herstellern wie Slanzi, VM und Deutz ersetzt.
Igino erweiterte seine Traktorlinie um innovative Funktionen, darunter ein Modell, das sich durch das Aufziehen von Raupen in einen Raupentraktor mit Gummibereifung verwandeln ließ – eine Idee, die ihrer Zeit weit voraus war.
Viele seiner originellen Prototypen gingen leider verloren oder verstauben heute in alten Scheunen – stille Zeugen seines Einfallsreichtums.
Vom Familienbetrieb zur Fabrik
Die ersten Maschinen entstanden in der kleinen Werkstatt unter der Familienwohnung, wo Igino sogar ein einfaches Fließband einrichtete. Mit steigender Nachfrage zog die Produktion in größere Räumlichkeiten im Stadtteil Quattro Strade um. Schließlich errichtete Igino eine eigene Produktionsstätte im Bezirk Cerreto, speziell für den Traktorenbau.
Doch der Wettbewerb mit großen Herstellern wie Lombardini, Same, Carraro, Itma und Vernieri war hart. 1966 musste Igino Aurora die Traktormontagelinie schließen und den Betrieb einstellen.
Montagelinie der AURORA-Traktoren in der Werkstatt unter dem Haus von Igino
Enrico Aurora während der Reparatur eines der ersten Kettentraktoren mit AURORA-Motor 14 PS
Ein neuer Anfang – mit Giuseppe Ciavolich
In dieser schwierigen Zeit traf Igino auf Giuseppe Ciavolich, einen wohlhabenden Landbesitzer und Juristen aus Miglianico, der das Potenzial der Familie Aurora erkannte. Ciavolich, ein Mann von Weitblick und unternehmerischem Gespür, hatte die Aurora-Maschinen auf seinem Landgut im Einsatz und war von deren Qualität überzeugt.
Er bot seine Unterstützung an und beteiligte sich an einer Neustrukturierung des Unternehmens, das fortan wieder Aurora-Traktoren produzierte – nun unter gemeinsamer Führung mit der Familie Ciavolich.
Traktor Aurora AC30 Raupenschlepper mit Gummibereifung
Raupenschlepper AURORA AC30
Seit den Anfängen setzen wir auf Eigenfertigung: Konstruktion, Bearbeitung und Montage im eigenen Haus
Die Geburt von SICMA
Aus dieser Partnerschaft erwuchs 1976 ein neues Unternehmen: SICMA, mit Sitz in Miglianico. Die Gesellschaft gehörte zu gleichen Teilen Giuseppe Ciavolich und den Söhnen von Igino Aurora. Igino selbst zog sich bewusst aus dem operativen Geschäft zurück, um seinen Söhnen den Raum zu geben, ihren eigenen Weg zu gehen – gemeinsam, so wie er es sich immer gewünscht hatte.
Laut dem U.M.A.-Register wurden insgesamt 173 Aurora-Traktoren zwischen 1959 und 1975 zugelassen.
Mit dem Fokus auf die Herstellung von Fräsmaschinen und Spatenmaschinen begann eine neue Ära, in der SICMA schnell zu einem bedeutenden Akteur in der Landtechnik – sowohl in Italien als auch international – aufstieg.
Das heutige Firmenlogo von SICMA
Von Anfang an auf Spatenmaschinen und Bodenfräsen konzentriert
EUROCARDAN Zapfwellenwerk
Neue Wege: Die Gründung von EUROCARDAN
1980 gründeten die Gesellschafter ein weiteres Unternehmen: EUROCARDAN, spezialisiert auf die Produktion von Gelenkwellen.
Dank harter Arbeit und technischer Kompetenz entwickelte sich auch dieses Unternehmen bald international zu einer festen Größe in der Branche.
Vermächtnis eines Visionärs
Igino Aurora verstarb am 21. März 1988 im Alter von 82 Jahren.
Er hinterließ seine Frau Antonietta, seine Kinder, Enkelkinder und viele Menschen, die ihn als leidenschaftlichen Erfinder, Unternehmer und Familienvater in Erinnerung behalten.
Sein Vermächtnis lebt weiter – in den Maschinen, die seinen Namen tragen, und im Geist des Fortschritts, den er seinen Söhnen weitergab.
1998 übergab Giuseppe Ciavolich seine Anteile an SICMA S.p.A. und EUROCARDAN S.p.A. vollständig an die vier Söhne von Igino Aurora. Damit ging die Verantwortung endgültig in die Hände jener Familie über, deren Name und Engagement diese Geschichte überhaupt erst möglich gemacht hatten.
Ein Name, der verpflichtet
Igino Aurora bleibt ein Symbol für Erfindergeist, technische Präzision und die Werte des handwerklichen Unternehmertums. Seine Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie aus Leidenschaft, Arbeit und Vision ein bleibendes Vermächtnis entstehen kann – ein Fundament, auf dem bis heute der Erfolg von SICMA ruht.
Igino Aurora: Ein wahres Symbol für unternehmerischen Geist und Vision.
Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr und Anspruch auf Vollständigkeit.